In keinem europäischen Land ist der Deutschunterricht derart vielfältig wie in der Schweiz, denn im Unterschied zu Deutschland und Österreich wird Deutsch als Fremdsprache in der Westschweiz und im Tessin, den französischsprachigen und italienischsprachigen Landesteilen, im schulischen Unterricht z.T. ab der Primarschule vermittelt.

 

Für die obligatorischen Schulen liegt die Ausbildung der Lehrpersonen bei den Pädagogischen Hochschulen, die primär den Nachwuchs für die Schulen in ihrem eigenen Kanton ausbilden. Aber es gibt auch Ausnahmen: an der zweisprachigen Universität Freiburg liegt die Ausbildung der Lehrpersonen für die Sekundarschulen bei der Universität, demnächst wird auch die Primarlehrerinnen und -lehrerausbildung, die bisher an der PH Freiburg/HEP Fribourg war, an der Universität integriert. Auch im Kanton Genf werden zukünftige Lehrpersonen an der Universität ausgebildet.

 

Während also in der Westschweiz die Fremdsprachenperspektive gegeben ist, so haben wir, ähnlich wie in Deutschland und in Österreich, in der Deutschschweiz eine fachliche Ausrichtung auf Deutsch als Zweitsprache, was neben Deutsch als Muttersprache an den Pädagogischen Hochschulen vermittelt wird. Die obligatorischen Schulen verfügen in der Schweiz über ein breites Angebot spezifischer Integrations- und Fördermassnahmen für Kinder mit Migrationshintergrund. Aufgrund der Diglossie, dem Nebeneinander von Schriftdeutsch, Schweizerdeutsch und Mundart, stellen sich in der Deutschschweiz weitere Herausforderungen, denn in persönlichen und informellen Kontakten dominiert häufig die Mundart oder der Dialekt. 

 

In allen Landesteilen wird DaF/DaZ in der Erwachsenenbildung vermittelt und zwar für die unterschiedlichsten Zielgruppen. In der Deutschschweiz spielt die Diglossie immer mit hinein.

 

Um an Gymnasien unterrichten zu dürfen, brauchen die Lehrpersonen neben einer fachwissenschaftlichen Ausbildung auf Bachelor- und Masterstufe in zwei unterrichtbaren Fächern eine pädagogische Ausbildung. Für Deutsch oder Allemand erwerben sie diese an den Universitäten im Fach Germanistik oder Allemand. Die Fremdsprachenperspektive spielt in der Deutschschweiz fast keine Rolle, an den Westschweizer Universitäten hingegen schon. 

 

Die zweisprachige Universität Freiburg verfügt sowohl über das Fach Germanistik, als auch über den schweizweit einzigen Studienbereich «Mehrsprachigkeitsforschung und Fremdsprachendidaktik», mit interessanten Angeboten. Sie ist die einzige Universität in der Schweiz, die über eine Professur für DaF/DaZ verfügt. Das Institut für Mehrsprachigkeit betreibt unabhängige Forschung auf dem Gebiet der Mehrsprachigkeit in ihren sprachwissenschaftlichen, lehr- und lernwissenschaftlichen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Facetten.

 

Neben der universitären DaF/DaZ Professur in Freiburg, gibt es zwei weitere Professuren: an der Pädagogischen Hochschule in Lausanne, der HEP Vaud, und an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, der ZHAW, in Winterthur. Die ZHAW bietet seit 2020 einen Bachelorstudiengang «Sprachliche Integration – Deutsch als Fremd- und Zweitsprache» an.

 

Im Folgenden stellen unsere Projektpartner ihre Ausbildungsangebote vor.  

 

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Deutsch in der Schweiz studieren

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